Eleanor Mildred Sidgwick und die Society for Psychical Research

Im Buch Paranormale Behauptungen auf dem Prüfstand – Von Wünschelruten, Elektrosmog und Parapsychologie (https://www.google.com/search?q=978-3-662-69898-3) präsentiere ich Lebensgeschichten von einigen berühmten Skeptikern und Wissenschaftlern. Gendern ist hier nicht nötig, denn alle Skeptiker und Wissenschaftler, die ich betrachtete, waren Männer. Aus diesem Grund möchte ich hier einige Lebensgeschichten von Frauen präsentieren, die sich ebenfalls um die Wissenschaft und um das kritische Denken verdient gemacht haben.

Im viktorianischen Zeitalter wurde von Frauen erwartet, dass sie entweder heirateten und den Haushalt ihres Mannes führten oder, falls sie unverheiratet blieben, ihre Eltern oder unverheirateten Brüder im Haushalt unterstützten.

Eleanor Mildred Sidgwick (Public Domain).

Eleanor Mildred Sidgwick (Public Domain).

Eleanor M. Sidgwick (1845 – 1936) war eine der einflussreichsten Frauen ihrer Zeit und eine frühe Pionierin in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Spiritismus. Sie war auch Mathematikerin, Wissenschaftlerin und Reformerin. Sie widmete einen Großteil ihres Lebens der Untersuchung paranormaler Phänomene und war eine der führenden Stimmen der Society for Psychical Research (SPR), die sich wissenschaftlich mit spiritistischen Behauptungen und anderen okkulten Phänomenen mehr oder weniger skeptisch auseinandersetzte. Mehr über die teilweise sinnvollen und teilweise unsinnigen Aktivitäten der SPR könnt Ihr in meinem Buch lesen.

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Marie Curie

Im Buch Paranormale Behauptungen auf dem Prüfstand – Von Wünschelruten, Elektrosmog und Parapsychologie (https://www.google.com/search?q=978-3-662-69898-3) präsentiere ich Lebensgeschichten von einigen berühmten Skeptikern und Wissenschaftlern. Gendern ist hier nicht nötig, denn alle Skeptiker und Wissenschaftler, die ich betrachtete, waren Männer. Aus diesem Grund möchte ich hier einige Lebensgeschichten von Frauen präsentieren, die sich ebenfalls um die Wissenschaft und um das kritische Denken verdient gemacht haben.

Das 20. Jahrhundert brachte viele Neuerungen in der Physik und in der Chemie. Parallel zur Entdeckung der Quantennatur der Materie und der Relativität von Raum und Zeit verlief die Entdeckung der Radioaktivität. Der deutsche Chemiker und Apotheker Martin H. Klaproth (1743 – 1817) entdeckte bereits 1789 das Element Uran (92), welches damals zum Färben von Glas verwendet wurde. Er konnte es aus dem Mineral Pechblende isolieren und es wurde nach dem Planeten Uranus, der acht Jahre zuvor entdeckt worden war, benannt. Seine Strahlung blieb aber bis ins 20. Jahrhundert unentdeckt. Klaproth entdeckte auch die Elemente Zirkonium (40) und Cer (58).

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Johann Zöllner und die vierte Dimension

Im Buch Paranormale Behauptungen auf dem Prüfstand – Von Wünschelruten, Elektrosmog und Parapsychologie (https://www.google.com/search?q=978-3-662-69898-3) erzähle ich einige Anekdoten aus der Welt des Spiritismus, der im 19. Jahrhundert boomte. Für etliche Anekdoten war jedoch kein Platz mehr im Buch, weswegen ich sie hier präsentieren werde. Um das große Geheimnis gleich vorweg zu verraten: Kein einziges spiritistisches Medium konnte je einen rigorosen Test bestehen.

Johann Karl Friedrich Zöllner (Public Domain).

Johann Karl Friedrich Zöllner (Public Domain).

Der deutsche Physiker und Astronom Johann K. Zöllner (1834 – 1882) forschte auf vielen Gebieten, wie Astrophysik, Optik, Elektromagnetismus und Philosophie. Und er interessierte sich auch für den Spiritismus. Eine seiner ungewöhnlicheren Theorien war die Idee einer vierten Dimension des Raumes, die er in Zusammenhang mit vorgeblich paranormalen Phänomenen brachte.

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Alfred Russel Wallace und seine vielfältigen Interessen

Der Naturforscher Alfred R. Wallace (1823 – 1913) ist vor allem als Mitbegründer der Evolutionstheorie bekannt, die er parallel zu Charles R. Darwin (1809 – 1882) entwickelte. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit war er auch ein sozialer Aktivist, der das ungerechte soziale und wirtschaftliche System im Großbritannien des 19. Jahrhunderts kritisierte. Und er dachte auch über die Möglichkeit von Menschen auf dem Mars und unsere Stellung im Universum nach. Was weniger bekannt ist, ist sein Interesse an übernatürlichen und spirituellen Themen. Diese Seite von Wallace, die vielen seiner wissenschaftlichen Zeitgenoss*innen wie ein Widerspruch erschien, war tatsächlich tief in seiner Persönlichkeit und seinem Weltbild verwurzelt. Er verband die Evolution mit dem Spiritismus und versuchte, die Evolution und die evolutionäre Ethik mit einer spiritistischen Teleologie (griech. télos ,Zweck‘) zu verstehen. Diese Version der Evolution, die eine Zielrichtung vorschreibt, ist ein typisches Beispiel für die nicht-darwinistische Evolution, die in der Ideologie des viktorianischen Englands verwurzelt war und dazu diente, den Materialismus des Darwinismus zu vermeiden. Hier betrachten wir Wallaces Werdegang im Bereich des Spiritismus, die Gründe für seine Faszination sowie die Auswirkungen dieses Interesses auf sein Leben und seine wissenschaftliche Reputation.

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Phrenologie und Kraniologie

Da wir uns zuvor um die Anatomie gekümmert haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Bisschen Pseudoanatomie. Phrenologie (griech. phrēn ,Geist‘, ,Gemüt‘, ,Zwerchfell‘, ,Körpermitte‘, ,Seele‘) und Kraniologie (lat. cranium ,Schädel‘) bzw. Kraniometrie sind zwei historische Theorien, die sich beide mit dem Zusammenhang zwischen der Struktur des Schädels und der Persönlichkeit, Intelligenz oder anderen geistigen Fähigkeiten befassten. Während Phrenologie und Kraniometrie ähnliche Grundannahmen teilten, gibt es wichtige Unterschiede in ihrem wissenschaftlichen Ansatz und ihrem Einfluss auf verschiedene Bereiche.

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Die Suche nach der Seele

Dieser Artikel wurde mit Dr. Andreas Gradert (https://humanismus.at/author/andreas-gradert) geschrieben.

TRIGGERWARNUNG: In diesem Artikel werden historische Tatsachen beschrieben, die Gewalt gegenüber Tieren beinhalten!

Niemand weiß etwas über die Seele (vermutlich urgerm. saiwaz ,See‘), aber alle reden darüber. Eine Seele sei eine unvergängliche Essenz des Menschen, so lautet wohl die zentrale Hypothese. Jedem*r wird eine Seele aufgezwungen, aber niemand weiß, ob sie überhaupt existieren. Von Höhlenmalereien wie z. B. in Lascaux, Frankreich oder in Altamira, Spanien können wir erkennen, dass der Mensch seit mindestens 30.000 Jahren an eine spirituelle Lebensessenz glaubt, zugehörige schamanistische Praktiken hat, also an so etwas wie eine Seele glaubt. Es gibt viele unterschiedliche Vorstellungen darüber, welche Eigenschaften eine Seele habe und wo im menschlichen Körper sie sich befinde. Zusammen mit Koautoren möchte ich eine Artikelserie zum Thema „Seele“ schreiben. Hier versuchen wir die Frage zu beantworten, ob es Seelen überhaupt gibt. Aber Ihr wisst sicher schon, dass wir das nicht verneinen können. Lasst uns stattdessen durch die Geschichte der Seelenforschung streifen, um zu sehen, dass sie nirgends gefunden wurde und dass sie auch gar nicht fehlt.

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Allan Kardecs Fragen an die Geister

Im Buch Paranormale Behauptungen auf dem Prüfstand – Von Wünschelruten, Elektrosmog und Parapsychologie (https://www.google.com/search?q=978-3-662-69898-3) erzähle ich einige Anekdoten aus der Welt des Spiritismus, der im 19. Jahrhundert boomte. Für etliche Anekdoten war jedoch kein Platz mehr im Buch, weswegen ich sie hier präsentieren werde. Um das große Geheimnis gleich vorweg zu verraten: Kein einziges spiritistisches Medium konnte je einen rigorosen Test bestehen.

Allan Kardec (Public Domain).

Allan Kardec (Public Domain).

Der französische Pädagoge und spätere Spiritist Hippolyte Léon Denizard Rivail genannt Allan Kardec (1804 – 1869) stand dem Spiritismus anfangs skeptisch gegenüber. Er studierte Naturwissenschaften und Philosophie beim Schul- und Sozialreformer Johann H. Pestalozzi (1746 – 1827) in Yverdon, Schweiz. 1828 kaufte er eine Pariser Bildungseinrichtung für Knaben und unterrichtete Mathematik, Physik, Chemie, Astronomie, Humanbiologie, vergleichende Anatomie und Französisch.

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Robert Hares Spiritoskop

Im Buch Paranormale Behauptungen auf dem Prüfstand – Von Wünschelruten, Elektrosmog und Parapsychologie (https://www.google.com/search?q=978-3-662-69898-3) erzähle ich einige Anekdoten aus der Welt des Spiritismus, der im 19. Jahrhundert boomte. Für etliche Anekdoten war jedoch kein Platz mehr im Buch, weswegen ich sie hier präsentieren werde. Um das große Geheimnis gleich vorweg zu verraten: Kein einziges spiritistisches Medium konnte je einen rigorosen Test bestehen.

Der britische Naturforscher Michael Faraday (1791 – 1867), der die elektromagnetische Induktion entdeckte und damit den Grundstein für die Elektrifizierung unserer Welt legte, beschäftigte sich auch mit dem Spiritismus. Doch er glaubte nicht daran, er stand übernatürlichen Phänomenen skeptisch gegenüber. Obwohl er in einer Zeit lebte, in der der Glaube an viele Formen des Okkulten wuchs, blieb Faraday ein Verfechter der wissenschaftlichen Methode. Seinerzeit verstand man unter der wissenschaftlichen Methode einen auf empirischen Beobachtungen und Experimenten basierenden Ansatz, der durch induktives und theoriegestütztes Denken unterstützt wurde. Die enge Verknüpfung von Theorie und Experiment, die Betonung der Reproduzierbarkeit und die Abkehr von rein spekulativen Ansätzen kennzeichneten den wissenschaftlichen Fortschritt in dieser Ära. Außerdem zeigen die Ingenieurswunder, die seit Faraday möglich sind, dass man in der Theorie und der Praxis etwas richtig gemacht hat.

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Definition: Spiritismus

Der Spiritismus (lat. spiritus ,Geist‘, ,Hauch‘, ,Atem‘, ,Seele‘) ist eine religiös-esoterische Bewegung, die sich mit der Beschwörung von Geistern, insbesondere von Geistern Verstorbener, befasst. Die englische Bezeichnung dafür ist ‚spiritualism‘, weswegen im Deutschen manchmal der falsche Ausdruck „Spiritualismus“ verwendet wird. In einer spiritistischen Sitzung sei es möglich, dass das Medium als Vermittler*in mit den Geistern bzw. Seelen der Verstorbenen oder mit Engeln oder anderen Wesen in Kontakt treten kann. Der Spiritismus verspricht Antworten auf Fragen bezüglich des Lebens nach dem Tod oder der eigenen Zukunft und bietet angeblichen Trost.

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